Der FC Thüngen ist weiterhin auf der Suche nach einer neuen Führungsriege. Die drei
gleichberechtigten Vorsitzenden Hans Eitel, Roland Kosikors und Christopher Heafey stellten
sich in der Jahreshauptversammlung bei den Neuwahlen – wie im Vorfeld bereits
angekündigt – nicht mehr als Vorsitzende zur Verfügung. Sie sind seit 10 Jahren im Amt und
haben in dieser Zeit sehr viel bewegt und die Sanierung der vereinseigenen Werntalhalle
maßgeblich vorangetrieben. Nach einer so langen und intensiven Zeit müssten neue
Verantwortliche mit neuen Ideen das Ruder übernehmen, so die drei Vorsitzenden unisono.
Und eine neue Vorstandschaft müsste anders aufgestellt werden. Denn seit vielen Jahren
sind die Vorsitzenden gleichzeitig auch noch Abteilungsleiter: Heafey für die TCA, Kosikors
für die Fußballer und Eitel für die Tischtennisspieler. Diese Doppelbelastung sei einfach zu
hoch.

„Es ist jetzt deutlich einfacher den Vorsitz zu übernehmen als vor zehn Jahren,“ unterstrich
Hans Eitel. Er erinnerte an die schwierige Situation als der Verein 2015 kurz vor der
Auflösung stand und die Werntalhalle sehr marode war. Mit einem bewundernswerten
Einsatz zahlreicher Helfer seien die Sanierungsarbeiten zügig angegangen worden und die
Halle heute in einem wesentlich besseren Zustand. Doch der zweite Sanierungsabschnitt
laufe derzeit sehr schleppend. Es brauche neuen Schwung. „Habt Mut, den Vorsitz zu
übernehmen. Unsere Unterstützung ist euch sicher“, appellierte Eitel, der weiterhin im
Vereinsausschuss mitarbeiten würde, an die jüngeren Mitglieder. Er schlug vor, dass sich
jeder neue Vorsitzende einen Stellvertreter zur Seite stellt, um die Aufgaben auf mehreren
Schultern zu verteilen. „Ich war gerne Vorstand, ich habe es nie bereut das Amt
angenommen zu haben und wenn ich noch einmal 10 Jahre jünger wäre, ich würde es
wieder so machen“, so der scheidende Vorsitzende, der in Kürze 77 Jahre alt wird.

Christopher Heafey plädierte dafür, einen Bau- und einen Festausschuss zu gründen, um die
zukünftige Vorstandschaft zu entlasten. Der FC habe in seinen Reihen viele Fachleute, die
die Sanierung des Erdgeschosses federführend übernehmen könnten und der
Vorstandschaft damit viel Arbeit abnehmen könnten. Auch ein Festausschuss würde eine
deutliche Entlastung bringen. Heafey dachte in diesem Zusammenhang vor allem an die
jüngeren Mitglieder. Bislang waren es bei vielen Veranstaltungen meist die Vorsitzenden, die
als Erste beim Aufbau und als Letzte beim Abbau vor Ort waren. „Vorstände haben andere
Aufgaben, um die sie sich kümmern müssen,“ ergänzte Roland Kosikors. Er wies darauf hin,
dass der „Unterbau“ der Vereinsführung weiterhin gesichert sei und meinte damit Kassier,
Schriftführer und Beisitzer, für deren Aufgabe geeignete Kandidaten zur Verfügung stehen.

Bürgermeister Lorenz Strifsky, der als Wahlvorstand fungierte, zeigte Verständnis, dass sich
die Vorsitzenden nach zehn Jahren nicht mehr zur Wahl stellten. Auch er appellierte an die
jüngere Generation, Verantwortung zu übernehmen. Er betonte die finanzielle Unterstützung
durch die Gemeinde: „Jeden Cent, den wir dem FC zugeschossen haben, war gut investiert.“
Der FC sei der wichtigste Verein in Thüngen, ohne den er sich die Gemeinde nicht vorstellen
könnte.

Nachdem sich trotz der Appelle keine Kandidaten als neue Vorsitzende fanden, muss eine
weitere Versammlung mit Neuwahlen angesetzt werden. Diese ist für Freitag, 9. Mai geplant.
Bis dahin haben die Mitglieder nun Zeit, sich zu überlegen, ob sie ein solches Amt
übernehmen würden. Ohne Vorsitzende droht dem Verein die Auflösung.

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